Die Niederlande in der Mitte des Mittelalters

Das Rijksmuseum van Oudheden wandert in diesem Winter mit einer Übersichtsausstellung über Das Jahr 1000 um Jahre zurück in die Zeit. Die Mitte des Mittelalters, der Zeitraum zwischen den Jahren 900 bis 1100, erscheint uns heute oft wie ein schwarzer Fleck in der Geschichte, eine Zeit, in der nichts geschah. Doch in dem Gebiet der heutigen Niederlande war dies eine Zeit großer landschaftlicher, baulicher, sprachlicher, klimatischer und gesellschaftlicher Veränderungen.

  • Das Jahr 1000 ist eine Ausstellung für Jung und Alt. Sie läuft bis zum 17. März 2024.
  • Das Rijksmuseum van Oudheden befindet sich in Leiden (Niederlande), eine halbe Stunde mit dem Zug oder dem Auto von Amsterdam entfernt.

Farbenreiche Zeitreise

Diese Ausstellung nimmt die Besucher mit auf eine farbenreiche Zeitreise durch eine Landschaft der mittelalterlichen Welt, mit dem Jahr 1000 als Reiseziel. Die Reise bringt dem Besucher die Menschen dieser Zeit sowie ihre Vorstellungen über die Welt nahe, führt sie zu ihren Dörfern und Burgen, zu der kaiserlichen Residenz in Nimwegen bis hin zur Kathedrale von Utrecht und den Schatzkammern Maastrichts. Außerdem gewährt sie ihm einen Blick auf Byzanz und auf Rom vor tausend Jahren.

Vom silbernen Wikingertrinkhorn bis zu den ältesten Schachfiguren

Das Jahr 1000 erzählt die Geschichten der Menschen des Mittelalters, beschäftigt sich mit ihrem täglichen Leben und ihren Erwartungen an die Jahrtausendwende. Nahezu alle wichtigen archäologischen Funde in den Niederlanden aus dem Zeitraum zwischen den Jahren 900 und 1100 sind in der Ausstellung zu sehen. Bewundern lassen sich unter anderem ein Wikingertrinkhorn aus der Liebfrauenbasilika in Maastricht und das berühmte Egmond-Evangeliar, Schwerter, Schiffsholz, Goldschmuck – darunter auch der Schatzfund von Hoogwoud -, Münzschätze, das Brustkreuz des heiligen Servatius, die ältesten Schachfiguren der Niederlande und eine Holzleiter aus einem Schöpfbrunnen.

Theophanu und Otto II

Darüber hinaus lassen sich mehr als vierhundert archäologische Funde, Kunstgegenstände und Manuskripte aus den Niederlanden und weiteren Ländern bewundern. Eine Glanzrolle ist dabei dem „Power-Ehepaar“ Kaiserin Theophanu und ihrem Mann Otto II. vorbehalten.

Das Jahr 1000 Duitse pagina

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Zeit großer Veränderungen

In der Zeit zwischen 900 und 1100 entsteht das Gebiet „Niederlande“, das auch heute noch erkennbar ist: mit Deichen und urbar gemachtem Land, einer Burg an jeder Flussbiegung und Kirchtürmen am Horizont. Das, was die heutigen Niederlande sind, wird von Bischöfen regiert, die zum „Heiligen Römischen Reich“ gehören. Es sind auch die Jahrhunderte, in denen in großem Umfang Wissen aus dem Orient und dem Okzident ausgetauscht wird: die Notenschrift, die Ziffer „0“ und das Schachspiel sind Neuerungen, die in den Niederlanden Einzug halten. Zum Ende des Jahrtausends erwartete man zugleich das Ende der Welt. Die Menschen sahen seine Vorzeichen in Sonnenfinsternissen, Überschwemmungen und Kometen, die auf die Erde niedergingen. Doch letztendlich geschah – nichts.

Zusammenarbeit und Darlehen

Neben der hauseigenen Sammlung in Leiden gibt es zahlreiche Leihgaben aus dem In- und Ausland, wie etwa wichtige Stücke aus internationalen Sammlungen des Castello Sforzesco (Mailand), des National-Museums Finnland (Helsinki) oder des Landesmuseums Kassel. Außerdem enthält die Ausstellung Leihgaben aus mehr als vierzig niederländischen Museen, Kulturerbe-Institutionen und privaten Sammlungen, wie etwa der Nationale Numismatische Sammlung (NNC Amsterdam), dem Museum Catharijneconvent (Utrecht), dem Fries Museum (Leeuwarden) und der Koninklijke Bibliotheek (KB), der Nationalbibliothek der Niederlande (Den Haag).

Das Jahr 1000 Duitse pagina

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